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Heißt es der, die oder das Getto?

DAS

DER

Getto

Es heißt das oder der Getto!

Das Wort Getto ist neutral oder maskulin, deshalb ist der richtige Artikel in der Grundform das oder der.

Wie dekliniert man Getto?

Wie funktioniert die Deklination von Getto? Hier findest du alle Formen im Singular sowie im Plural:

1 Singular 1 Singular 2 Plural 1 Plural 2
Nominativ das Getto der Getto die Gettos die Getti
Genitiv des Gettos des Gettos der Gettos der Getti
Dativ dem Getto dem Getto den Gettos den Getti
Akkusativ das Getto den Getto die Gettos die Getti

Definitionen

[1] historisch: von der jüdischen Bevölkerung (anfänglich freiwillig, später zwangsweise) bewohntes, von den übrigen Stadtvierteln (durch Mauern oder Ähnliches) abgetrenntes Viertel

[2] früher, besonders in der Zeit des Nationalsozialismus: (militärisch streng bewachtes) isoliertes Stadtviertel, in dem die jüdische Bevölkerung gezwungenermaßen abgesondert von der übrigen Stadtbevölkerung (in unmenschlichen Lebensverhältnissen) leben musste

[3] zumeist abwertend: von diskriminierten Minderheiten, Ausländern oder auch privilegierten Bevölkerungsgruppen bewohnter Bezirk beziehungsweise Viertel einer Stadt

[4] bestimmte (soziale, wirtschaftliche oder dergleichen) mentale oder psychische Sphäre, der sich jemand nicht entziehen kann

Beispielsätze

[1] „Ich sage die Auffindung, denn die Juden, die dasselbe aus dem großen Brande des zweiten Tempels gerettet, und es im Exile gleichsam wie ein portatives Vaterland mit sich herumschleppten, das ganze Mittelalter hindurch, sie hielten diesen Schatz sorgsam verborgen in ihrem Getto, wo die deutschen Gelehrten, Vorgänger und Beginner der Reformation, hinschlichen um Hebräisch zu lernen, um den Schlüssel zu der Truhe zu gewinnen, welche den Schatz barg.“

[1] „Überall die Schranken des Gettos, die noch lange nicht beseitigt sind in unseren Tagen, und die um so drückender und erniedrigender wirken, weil sie nicht mehr als eine weithin sichtbare Mauer, sondern mehr wie eine gläserne Wand Mensch von Menschen, Rasse von Rasse scheiden.“

[1] „Die These von der Autorschaft Goethes kann sich sowohl auf sein durch die Jugendschriften bezeugtes intensives Interesse am Studium des Alten Testaments und des Hebräischen als auch auf die gut belegten Kontakte mit dem Frankfurter Judentum und dem im Getto gesprochenen Jiddisch stützen, das sich zum Teil mit dem Frankfurter Lokaldialekt vermischt hatte.“

[1] „Hier stehen Ludwig Börne und Heinrich Heine, zwei Juden, die Protagonisten des ‚Jungen Deutschland‘, wir schreiben das Jahr 1827, Börne macht den Stadtführer und zeigt dem Besucher nach dem Palais Thurn und Taxis - dem Sitz des Bundestags - den Römer und schließlich die Judengasse, das Frankfurter Getto, das erst sechzehn Jahre zuvor mehr schlecht als recht aufgelöst worden war.“

[2] „Wenig später ergibt sich daraus eine längere Tätigkeit: Der das Getto verwaltende ‚Judenrat‘ ernennt ihn zum Chef des ‚Übersetzungs- und Korrespondenzbüros‘. Von November 1940 bis Februar 1943 lebt Reich-Ranicki im Getto.“

[2] „Im Oktober wurde das alte Judenviertel zum Getto deklariert und ca. 45.000 Juden auf engstem Raum zusammengepfercht.“

[2] „Am 20. Dezember musste die jüdische Bevölkerung ohne Vorankündigung der deutschen Behörden sofort in einen kleinen Teil der Stadt umziehen, der seitdem bei der Bevölkerung Getto hieß.[…]Dieses Getto hatte weder Zäune noch Mauern; nur deutsche oder polnische Polizisten standen an der Gettogrenze.[…] Aus dem Baltikum und der Ukraine kamen auch Hilfswillige, die der SS bei der Deportation aus den Gettos im besetzten Polen halfen.“

[3] „Ihre einzige Reaktion auf eine Negerkrise ist, die Polizeimacht im Getto zu verstärken, und je mehr die Polizeimacht verstärkt wird, um so mehr wird das Getto gedemütigt und um so feindseliger wird es.“

[3] „In diesem Getto wohnen nur Schwarze, aber Weiße unterhalten zahlreiche der ärmlichen Drugstores, Pfandhäuser, Schnaps- und Möbelläden.“

[3] „Der Film zeigt die winterliche Slum-Landschaft der Süd-Bronx und gibt einen Einblick in die desolaten Lebensumstände der Menschen, die ihr Dasein im Getto fristen.“

[4] „Ich bin gegen eine solche Selbstisolation der Kirche und gegen eine Einschränkung der Gesprächsbereitschaft. Dieses Getto hat der Kirche noch nie gutgetan.“

[4] „Mit all jenen Ausländerjugendlichen, die sich von der Gesellschaft abgemeldet haben, sich mit Gewalt durchs Leben schlagen und bei denen sämtliche Anstrengungen, sie aus ihrem inneren Getto herauszuholen, nichts genützt haben?“

[4] „Immer wieder finden sich Bonhoeffers Warnungen vor der Flucht in ein spirituelles, selbstbeschauliches Getto.“

Bilder oder Fotos von Getto

[1] Südseite der im Abbruch befindlichen Judengasse im Frankfurter Getto, Carl Friedrich Mylius, 1868
[1] Südseite der im Abbruch befindlichen Judengasse im Frankfurter Getto, Carl Friedrich Mylius, 1868
[2] Blick über die Mauer ins Warschauer Getto, Ludwig Knobloch, 24.05.1941
[2] Blick über die Mauer ins Warschauer Getto, Ludwig Knobloch, 24.05.1941
[3] Zwei Afroamerikaner in einem als Getto bezeichneten Chicagoer Problemviertel, John H. White, Mai 1974
[3] Zwei Afroamerikaner in einem als Getto bezeichneten Chicagoer Problemviertel, John H. White, Mai 1974